Versteckt im Eiterbachtal zwischen Siedelsbrunn, Heiligkreuzsteinach und Unter-Abtsteinach stehen die Überreste der einstigen Marienkapelle beim Lichtenklinger Hof. Wahrscheinlich wurde das Gotteshaus im 13. Jahrhundert von Mönchen des Klosters Lorsch über einem keltischen Heiligtum errichtet. Etwas unterhalb der Ruine steht seit 1800 ein in Sandstein gefasster Brunnen mit heidnischen Symbolen, der aus einer Quelle unter der Kapelle gespeist wird. Seinem Wasser wird heilende Wirkung zugesprochen.
Ab dem 14. Jahrhundert fanden Wallfahrten zur Kapelle statt, die mit Beginn der Reformation in der Mitte des 16. Jahrhunderts schließlich verboten wurden. Die Marienkapelle wurde daraufhin aufgegeben und die Mauern verfielen. Heute stehen noch Reste der Außenmauern und ein Altar. Einzig der Hof nebenan wurde weiter bewirtschaftet. Einige Sagen ranken sich um den romantischen Ort im oberen Eiterbachtal. So soll nach dem Verfall der Kapelle des Nachts eine geheimnisvoll weiße Frau im Haus eines Holzfällers und eines Försters erschienen sein, um deren Kinder in den Schlaf zu wiegen. Der Förster legte an, doch konnte er einfach nicht abdrücken. Daraufhin verschwand die Frau auf Nimmerwiedersehen. Es wird auch erzählt, dass die Marienstatue der Kapelle nach Unter-Abtsteinach hin verbracht worden sei. Sie kehrte jedoch immer wieder zurück in ihre alten Gemäuer und erst mit dem dritten Versuch blieb sie endgültig in Abtsteinach. |
|