9. Burgensteig-Etappe inklusive Zubringer von Dossenheim nach Heidelberg | ...0.7km
...0.8km
...6km bis hier 7.5km | Von der OEG-Haltestelle Dossenheim-Süd aus folgen wir der Friedrich-Ebert-Straße aus dem Ort hinaus, bis wir am ehemaligen Steinbruch Leferenz auf die Wandermarkierung Do1 treffen, die wir rechts nehmen. Die Do1 bringt uns nach gut 800 Metern zum Burgensteig Bergstraße. 150 Meter links liegt die Burgruine Wolfsgrund, wir wandern jedoch rechts mit der blauen Burg als Wegzeichen. Zunächst geht es ein Stück bergan bis zum Hellenbach und auf der anderen Seite des Bachs bergab. Wir lassen den Bach hinter uns uns gelangen 500 Meter später in freieres Gelände mit Gemüse- und Weingärten links und rechts von uns. Wir wandern noch 1 Kilometer die historischen Weinberge am Steinachsweg über Handschuhsheim hinab und stoßen dann auf einen freien Platz, an dem wir über eine Teerstraße wieder bergan steigen. 600 Meter später, am Waldrand angelangt, zweigt der Fernwanderweg rechts ab. Wir wandern nun bequem ins Sieben Mühlen Tal hinab. Dort passieren wir einen Spielplatz zu unserer Linken und den Turnerbrunnen zur Rechten und steigen kurz hinter dem Brunnen links einen Waldpfad hinauf. Wir wandern für gut 1 Kilometer den schönen Waldpfad hinauf bis zum Zollstock, wo wir in einen breiteren Wanderweg einmünden. Wir biegen rechts ab und gehen ein Stück bergab. Derart gelangen wir zu den Sehenswürdigkeiten auf dem Heiligenberg nördlich von Heidelberg.
| | Michaelskloster Michaelskloster Nach dem Abzug der Römer aus dem Neckarmündungsgebiet gab es zunächst keine Zeugnisse weiterer Besiedlung des Heiligenbergs. Erst seit dem 7. Jahrhundert gibt es wieder Belege. Die Kuppe wurde entlang der alten keltischen Anlagen erneut mit Wällen befestigt.
Im Inneren der ursprünglichen Kultstätte standen noch Reste eines Merkurheiligtums, die zum Ausgangspunkt aller späteren Sakralbauten wurden. Die Gesamtanlage war wohl im 9. Jahrhundert ein karolingischer Königshof, hier auf dem Aberinsberg, wie der Heiligenberg vor dem Bau der Klöster St. Michael und St. Stephan noch hieß. Die Sakralbauten entstanden vermutlich seit dem 9. Jahrhundert.
Das Benediktinerkloster St. Michael und die Michaelsbasilika datieren aus den Jahren um 1023. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster auf dem Heiligenberg schließlich aufgegeben. | ...0.1km bis hier 7.6km | Links von uns liegt die Thingstätte, rechts lohnt vorher ein kurzer Abstecher zum Michaelskloster.
| | Thingstätte Thingstätte Unschwer gibt sich die Thingstätte in Heidelberg als Monument nationalsozialistischen Germanisierungswahn zu erkennen. Das germanische Thing war ein Volksversammlungsplatz im Freien. 400 davon waren im gesamten deutschen Reich geplant - 40 wurden letztlich gebaut. Die Thingstätte in Heidelberg mit ihren 8000 Sitz- und 5000 Stehplätzen wurde ab 1934 vom Reichsarbeitsdienst und Heidelberger Studenten am Platz einer vermeintlich germanischen Kultstätte errichtet. Das Theater sollte vor allem für Propagandazwecke genutzt werden und war dazu mit modernster Ton- und Lichttechnik ausgestattet. Mit Aufkommen des Rundfunks verlor die Thingstätte jedoch bald an Bedeutung.
Den unteren Abschluss bildet ein halbrundes Bühnen- und Garderobengebäude. Die Anlage ähnelt einem griechischen Amphitheater - allerdings sind hier Spielfläche und Zuschauerraum nicht voneinander getrennt. Eingeweiht wurde die Thingstätte 1935 von Goebbels und war einzig zu diesem Anlass voll besetzt. Seit 1987 wird die Anlage wieder für Veranstaltungen genutzt. | ...0.7km bis hier 8.3km | Der Burgensteig führt uns um die Thingstätte herum und weiter bis zu den Ruinen des Stephansklosters, die wir 600 Meter später erreichen.
| | Stephanskloster Stephanskloster Direkt am Zufahrtsweg zum Heiligenberg liegen die Grundmauern des ehemaligen Stephansklosters, das 1090 als Klause mit angeschlossener Kapelle von einem Benediktinermönch gegründet wurde. Die an den Mauerresten noch erkennbare Klosterkirche stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster aufgegeben und verfiel seitdem. Der Aussichtsturm am südlichen Ende entstand 1895/96 aus Sandsteinmaterial des einstigen Klosters. | ...0.1km bis hier 8.4km | An das Stephanskloster schließt sich der Heiligenbergturm an und schräg gegenüber sehen wir, durch eine Hütte geschützt, das Heidenloch.
| | Heiligenbergturm Heiligenbergturm Der Heiligenbergturm ist ein Aussichtsturm auf dem Heiligenberg bei Heidelberg. Der gut 16 Meter hohe Turm am Rand des ehemaligen Stephanklosters, aus dessen Buntsandsteinen der Aussichtsturm 1885 errichtet wurde, erhebt sich über einem fast quadratischen Grundriss. Die über den schlanken Rundturm hinauskragende Aussichtsplattform hat am oberen Rand Zinnen wie bei einem Burgturm. Von der Plattform reicht die Aussicht bis zum gegenüberliegenden Königstuhl und ins Neckartal hinein.
Gegenüber vom Heiligenbergturm befindet sich, durch einen Unterstand geschützt, das sogenannte Heidenloch, ein 55 Meter tiefer Schacht, über dessen Funktion und Entstehungszeit es bisher noch keine Erkenntnisse gibt. Vermutlich war es ein Brunnenschacht, der von den Römern angelegt wurde. Vielleicht ist das Heidenloch aber auch schon in keltischer Zeit gegraben worden.
Man erreicht den Heiligenbergturm und das Heidenloch zu Fuß über Wanderwege wie dem Burgensteig oder aber mit dem Auto vom Stadtteil Handschuhsheim. | ...1.9km bis hier 10.3km | Wir folgen der Straße noch durch die nächste Rechtskurve und biegen dann scharf links in einen Waldweg ab. 500 Meter weiter gelangen wir an einen schönen Aussichtspunkt mit Sitzbank. Tief unter uns sehen wir den Bootshafen am Neckar in Heidelberg. Weiter geht auf einem sehr schönen Waldweg bequem bergab mit vielen Aussichtsmöglichkeiten auf die Heidelberger Altstadt. In einer weiten Spitzkehre münden wir in den Oberen Philosophenweg, der uns zur Bismarcksäule bringt.
| | Bismarcksäule Bismarcksäule Der Bismarckturm oberhalb des Philosophenwegs in Heidelberg wurde 1903 erbaut. Die Errichtung geht auf einen Wettbewerb der Deutschen Studentenschaft zurück. Der Heidelberger Turm ist einer von 47, die nach dem Gewinnermodell deutschlandweit gebaut wurden. Vier Säulen flankieren den Turm, auf dessen Spitze eine gusseiserne Feuerschale angebracht ist. Der Turm kann begangen werden. Von oben hat der Besucher eine schöne Aussicht auf die Heidelberger Altstadt. | ...0.3km bis hier 10.6km | Es geht noch ein Stück bergab, bis wir an einem Kiosk links in den Philosophenweg abbiegen.
| | Philosophenweg Philosophenweg Vermutlich bauten bereits die Römer an den Hängen des nördlichen Neckarufers, in bester Südlage, Trauben für den Weinbau an. Als im frühen 19. Jahrhundert Dichter wie Hölderlin und Eichendorff durch die Weinberge spazierten, entstand der Name Philosophenweg. Als Weg wurde der Weinbergpfad in den Jahren 1837 bis 1841 angelegt.
Der belebteste Teil des Philosophenwegs beginnt im Stadtteil Neuenheim. Dort steigt man hinauf und flaniert an zahllosen Aussichtspunkten auf das Heidelberger Schloss, den Königstuhl sowie die Heiliggeist-Kirche, die alte Brücke und die anderen Gebäude der Altstadt vorbei bis zur Hölderlin-Anlage. In der Nähe steigt man dann den Schlangenweg, einen Treppenweg, zur alten Brücke über den Neckar hinunter, und führt dort die Stadtbesichtigung fort.
Alternativ spaziert man am Schlangenweg noch etwa 300 Meter weiter und hält sich dann immer links und kehrt, eine Stufe höher, über den oberen Philosphenweg zum Philosophenweg zurück. | ...0.9km
...1.7km bis hier 13.2km | Mit sehr vielen Aussichtspunkten auf die Heidelberger Altstadt, die Alte Brücke über den Neckar und das Heidelberger Schloss flanieren wir den meist gut besuchten Philosophenweg in östlicher Richtung, bis 600 Meter später von rechts ein Treppenweg einmündet. Wir nehmen diesen Treppenweg, den Schlangenweg, der sich über zahllose Stufen bis hinunter zur Alten Brücke schlängelt, wo der Burgensteig Bergstraße offiziell endet. Am anderen Neckarufer warten noch die Heidelberger Altstadt mit der Heiliggeistkirche, das Heidelberger Schloss und viele weitere Sehenswürdigkeiten sowie eine vielfältige Gastronomie, um diese abwechslungsreiche letzte Etappe abzurunden. Am Bismarckplatz, am westlichen Ende der Fußgängerzone, steigen wir in die Linie 5 in Richtung Weinheim und gelangen so zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Haltestelle Dossenheim Süd. |
| Etappen: Burgensteig |