Das Weinheimer Schloss, in dem heute Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind, ist baugeschichtlich unterteilt in den barocken Teil, der sich zum großen Schlosspark hin öffnet, dem Obertor als ehemaligem Stadttor und heute Verbindungsglied zwischen den Gebäuden, dem Renaissancebau von 1537 und dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umgebauten Gebäudeteil mit dem 1868 errichteten Turm im neugotischen Stil. Neben seinem touristischen Schauwert ist das Weinheimer Schloss als Ort für Hochzeiten beliebt. Brautpaare von nah und fern schätzen die geschichtsträchtigen Gebäude und den weitläufigen Schlosspark als standesgemäße Kulisse für die Trauung. Das Weinheimer Trauzimmer ist ein ehemaliges Jagd- und Herrenzimmer, das mit wertvollen Gemälden und Wandmalereien verziert ist.
Dem südlichen Teil, dem Adelshof der Ulner von Dieburg, angeschlossen ist der kleine Schlosspark, in dem eine imposante Zeder, die älteste Deutschlands, Schatten spendet. Die Zeder wurde 1720 gepflanzt und ist heute 23 Meter. Sie hat einen Stammumfang von 5,20 Metern und einen Kronendurchmesser von 27 Metern. Der große Schlosspark ist im Stil eines englischen Gartens angelegt. Im südlichen Teil des Parks steht das architektonisch interessante Mausoleum der Familie von Berckheim. Es wurde 1910 als Ruhestätte der Freiherren und Grafen von Berckheim gebaut und weist byzantinische Elemente wie die Goldmosaike in der Kuppel über dem Eingang oder die schwarz-weißen Mosaike im Giebelbereich über dem Portal auf. Im Osten des Schlossparks schließt sich der Heilkräutergarten an. Hier stößt man auch auf Reste der ehemaligen Stadtmauern und den Blauen Hut, den höchsten und ältesten Turm der Stadtmauern Weinheims. Der einst als Gefängnis genutzte Turm mit seinem acht Meter tiefen Verließ war ursprünglich mit einem blaugrauem Schieferdach gedeckt, woher er seinen Namen bekam. |
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