4. Alemannenweg-Etappe mit Schloss Alsbach und Heiligenberg, Burg Tannenberg und Frankenstein | ...2km
...2.6km bis hier 4.6km | Wir beginnen die 4. Etappe des Alemannenwegs am Marktplatz in Zwingenberg. In der Nähe der Bergkirche stoßen wir auf die Wandermarkierung rotes N des Nibelungensteigs, der wir als Zubringer durch die Weinberge hinauf in den Wald folgen, wo wir auf den Alemannenweg stoßen. Wir biegeln links in den Alemannenweg und wandern nun recht bequem für gut 2 Kilometer unterhalb des Melibokus, bis wir das Alsbacher Schloss errreichen.
| | Alsbacher Schloss Alsbacher Schloss Das Alsbacher Schloss wurde um 1235 als Trutzburg erbaut. Nach Raubüberfällen, die einer der Burgherren unternahm, wurde das Alsbacher Schloss erobert und niedergebrannt. Bald darauf wurde die Burganlage neu errichtet. Ab dem 17. und 18. Jahrhundert zerfiel sie jedoch und ist heute nur noch als Ruine erhalten. Die Burg ist in Dreiecksform angelegt und mit Ringmauern umgeben. Der mächtige Bergfried ist der markanteste Teil der Anlage. Auf dem Burggelände wurden mehrere Kräutergärten sowie ein Rosarium mit historischen Rosen angelegt. Der Burg angeschlossen ist eine Schänke, in der Kaffee, Kuchen, Getränke und kleinere Gerichte serviert werden.
Im Schloss Alsbach finden über das Jahr verschiedene Veranstaltungen mit dem Thema Mittelalter, wie der Kunst- und Handwerksmarkt an Pfingsten, statt. | ...4.9km bis hier 9.5km | Vom Alsbacher Schloss aus steigen wir hinab zum Ortsrand von Alsbach und wandern dort am Waldrand bis nach Jugenheim. Dort steigen wir zurück in den Wald zum Heiligenberg hinauf, wo wir bald schon das Mausoleum, die imposante Zentlinde und die Klosterruine sehen.
| | Heiligenberg Mausoleum Heiligenberg In unmittelbarer Nähe des Schlosses Heiligenberg finden sich noch die Überreste eines kleinen Klosters, das von 1263 bis 1413 als Nonnenkloster, später dann noch für ein Jahrhundert als Mönchskloster genutzt wurde, bevor das Gebäude im Dreißigjährigen Krieg vollends verwilderte.
Neben der Ruine steht eine imposante, etwa 800 Jahre alte Linde, unter der einst das Zentgericht tagte. Das Zent war im Mittelalter der Begriff für ein Territorium. Die niedere- sowie häufig auch die höhere Gerichtsbarkeit wurde von einem Zentgericht gesprochen, womit das Zentgericht wichtige Verwaltungsaufgaben übernahm. Orte für die öffentlichen Gerichtsverhandlungen waren häufig Linden, die an exponierten Stellen stehen, wie hier auf dem Heiligenberg.
Nah bei der Zentlinde und von einem Zaun umgeben steht das Mausoleum der Familie von Battenberg sowie das Goldene Kreuz, das Wahrzeichen Jugenheims. | ...0.1km bis hier 9.6km | Nur ein paar Schritte weiter erreichen wir den Park und das Schloss Heiligenberg.
| | Schloss Heiligenberg Schloss Heiligenberg Das Schloss Heiligenberg auf dem Heiligenberg bei Jugenheim wurde zwischen 1814 und 1816 erbaut. Das im klassizistischen Stil umgestaltete ehemalige Hofgut wurde später als adeliger Sommersitz genutzt. Heute beherbergt es unter anderem ein Trauzimmer der Gemeinde Seeheim-Jugenheim sowie einen gastronomischen Betrieb. 2013 hat eine Stiftung das Gebäude übernommen und nutzt es für Veranstaltungen. Im Gartensaal und im Schlosshof finden Kunstausstellungen und Konzerte statt und ein Weihnachtsmarkt wird ebenfalls im Schloss Heiligenberg abgehalten. Im umliegenden Park stehen eine Weihrauchzeder, ein Mammutbaum, Ginkobäume und andere exotische Pflanzen. | ...2.8km bis hier 12.4km | Wir steigen wieder vom Heiligenberg hinab, um im Anschluss den Tannenberg zu erklimmen, wo wir die teils gut erhaltenen Grundmauern der Burgruine Tannenberg entdecken.
| | Burg Tannenberg Burg Tannenberg Die Burg Tannenberg auf dem Gipfel des gleichnamigen Berges in der Nähe von Seeheim ist als Ruine noch recht gut erhalten. Teile des Bergfrieds und der Grundmauern zeugen noch heute von der bewegten Geschichte der trutzigen Höhenburg. Erbaut wurde die Burg Tannenberg wohl um 1230. 1379 wurde die Burg zur Festung von Raubrittern, die von hier aus das Umland heimsuchten. Doch bereits 1399 wurde sie belagert und mit Hilfe von Kanonen, deren Steinkugeln Breschen in die Ringmauern schossen, eingenommen. Damit war die Burg Tannenberg wohl eine der ersten Burgen Deutschlands, die mit Hilfe von Feuerwaffen zerstört wurde. | ...5.4km bis hier 17.8km | Vom Tannenberg geht es wieder bergab. Wir umrunden ein Schulungszentrum der Lufthansa, das am Waldrand angelegt worden ist, bis der Alemannenweg in die Ober-Beerbacher-Straße mündet. Wir überqueren die Landstraße und machen uns auf der anderen Seite an unseren letzten Anstieg. Zunächst geht es auf einem geschotterten Forstweg und später dann über einen sehr schönen Waldpfad zum Langenberg hinauf. Wir wandern noch ein Stück bis zu einem Barfußpfad, wo wir auf die Magnetfelsen stoßen.
| | Magnetsteine Magnetsteine Wer den Kompass an die Magnetsteine auf dem Magnetberg nahe der Burg Frankenstein legt, erlebt, wie die Kompassnadel vom Magnetfeld der Erde abweicht. Die Magnetfelsen südlich der Burg Frankenstein werden bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in einem Physikbuch beschrieben.
Doch schon lang vorher gab es Gerüchte über die Entstehung. Einer Sage nach, sollen Hexen den Magnetsteinen besondere Kräfte verliehen haben. Diese Hexen trafen sich einst hier auf einem Hexentanzplatz zu orgiastischen Feiern.
Wissenschaftlich und damit auch weniger mystisch-romantisch verklärt hat jedoch vermutlich die Hitze eines Blitzeinschlags für den Magnetismus der Steine gesorgt. Man findet die Magnetsteine südlich der Burg Frankenstein in der Nähe des Barfußpfades. Mit einer Kompassnadel sind sie neben den anderen, verstreut im Wald liegenden Felsbrocken zu erkennen. | ...0.6km bis hier 18.4km | Von den Magnetsteinen aus ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Burg Frankenstein, dem Ziel der 4. Etappe des Alemannenwegs. Wir überqueren ein Teersträßchen und den dahinter liegenden Wanderparkplatz und erreichen die geschichtsträchtigen Mauern der nördlichsten Höhenburg an der Bergstraße.
| | Innenhof Burg Frankenstein Burg Frankenstein Die Burg Frankenstein südlich von Darmstadt-Eberstadt ist die nördlichste Burg an der Bergstraße am westlichen Rand des Odenwalds. Von der Burg aus, die auf einem 370 Meter hohen Berg errichtet wurde, öffnet sich eine schöne Fernsicht auf die oberrheinische Tiefebene. Erstmals wird die Burg Frankenstein 1252 erwähnt. Die südliche Kernburg ist der älteste Teil der Anlage, die heute als Kulisse für Veranstaltungen genutzt wird. Die Vorburg, die später als Erweiterung angelegt wurde, ist ebenfalls mit einer soliden Mauer geschützt.
Viele Mythen und Sagen ranken sich um die Region und um die Burg. In einem Steinbruch unterhalb der Burg soll Ritter Georg einen Lindwurm getötet haben. Die Magnetsteine in der Nähe der Burg sollen von Hexen magnetisiert worden sein und der Berg selbst soll der Überlieferung nach der zweitgrößte Hexentanzplatz neben dem Brocken im Harz sein.
Nicht zuletzt soll die Burg Frankenstein Namensgeberin für den weltberühmten Roman Mary Shelleys vom ehrgeizigen Forscher, der hier sein Monster geschaffen hat, gewesen sein, was jedoch angezweifelt wird. Touristisch half dieser Bezug sicherlich bei der Vermarktung des weit über die Region hinaus bekannte Halloween-Festivals, das seit den 1970er Jahren hier abgehalten wird und ursprünglich von den hier stationierten amerikanischen Soldaten ins Leben gerufen wurde. Heute befindet sich auf dem Burggelände ein Restaurant mit schöner Aussichtsterrase. | ...0.2km bis hier 18.6km | Von der Burg Frankenstein können wir optional über den mit zwei weißen Querbalken markierten Wanderweg hinab nach Malchen steigen, von wo aus wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Zwingenberg gelangen. |
| Etappen: Alemannenweg |